Montag, 27. Juni 2016

[Rezension] Die Worte der weißen Königin - Antonia Michaelis

[Rezension] Die Worte der weißen Königin - Antonia Michaelis


Titel: Die Worte der weißen Königin
Autor: Antonia Michaelis
Seitenzahl: 272
Verlag: Oetinger
ISBN-10: 3789142913
ISBN-13: 978-3789142918
Erscheinung Erstausgabe: 01.08.2011

Genre: Jugendbuch




Inhalt:

Lion lebt mit seinem Vater in einem kleinen Dorf an der Ostsee in ärmlichen Verhältnissen. 
Als der Vater seinen Job verliert, schlägt er Lion immer öfters. Lion versucht dies zu verdrängen und lebt fortan in einer Scheinwelt. Darin ist es nicht sein Vater, der ihn misshandelt, sondern der schwarze König, den es zu bekämpfen gilt. Trost findet er dabei in den Worten einer alten Frau, die ihm einst vorgelesen und den Zauber und die Kraft der Worte näher gebracht hat und die wer deswegen als weiße Königin bezeichnet. Leider ist sie eine lange Reise angetreten, kurz nachdem Lion sie kennen lernte. Als er es jedoch eines Tages zu Hause gar nicht mehr aushält, flüchtet er in den Wald zu den Seeadlern, die er so um seine Freiheit beneidet und will sich schließlich auf die Suche nach der weißen Königin machen.


Cover und Gestaltung:

Das Cover ist passend, märchenhaft und wunderschön zur Geschichte gestaltet. Es zeigt einen kleinen Jungen, der auf einem Ast sitzt und über die Ostsee blickt und vermutlich nach seinem Seeadler Ausschau hält. 

Ganz besonders gut gefällt mir, dass große Teile des Covers bei den Büchern von Antonia Michaelis aus dem Oetinger Verlag auch immer auf dem richtigen Buchdeckel unter dem Schutzumschlag abgebildet sind, so dass man sie auch beim Lesen bewundern kann.


Meine Meinung:

Ich mag ja die Bücher von Antonia Michaelis sehr gerne und so bin ich auch irgendwann auf dieses Buch gestoßen.
Doch dieses Buch konnte mich leider nicht ganz so stark fesseln, wie ich es von ihren anderen Büchern gewohnt bin. Obwohl sie wieder ein sehr schwieriges Thema für ein Jugendbuch aufgreift und zwar diesmal Kindesmisshandlung. 
Lion ist ein tapferer kleiner Junge, der von seiner Mutter verlassen wurde und den sein Vater misshandelt. Um all dies auszuhalten flüchtet er sich in eine Scheinwelt aus Fantasie. Trost findet er dabei in den Worten einer alten Frau, die den Kindern im Dorf immer samstags Geschichten vorliest. Diese wundervollen Worte holt er hervor, wenn er die Schläge seines Vaters ertragen muss. Doch irgendwann ist die weiße Königin fort gegangen und Lion kann sich kaum noch an Worte von ihr erinnern. So macht er sich eines Tages auf die Suche nach ihr und der Magie ihrer Worte, um den schwarzen König, der seinen Vater in Besitz genommen hat zu beämpfen. Eine besondere Freundschaft verbindet ihn außerdem mit einem Seeadler und einem seltsamen Mädchen Olin, dass ihm immer erscheint, wenn er sie braucht.

Wie so oft in ihren Büchern verpackt Antonia Michaelis auch dieses schwierige Thema in eine Art reales Märchen, in dem die Realität mit einer Scheinwelt verschwimmt ohne dass immer eine deutliche Abgrenzung sichtbar ist. Wie immer schafft sie es dabei einen mit ihren poetischen Schreibstil, Bildgewalt und der Magie der Worte zu verzaubern. Zitate aus Astrid Lindgrens Geschichten, sowie Saint - Exuperys "Der kleine Prinz" ziehen sich dabei durch die ganze Geschichte.

Das Buch konnte mich aber wie gesagt nicht so fesseln konnte wie ihre anderen Jugendbücher, die ich bisher gelesen habe, obwohl es an sich eine berührende Geschichte ist, die wieder so wundervoll geschrieben wurde. Allerdings glaube ich lag es an der etwas fehlenden Spannung, denn im Mittelteil wurde das Buch trotz seiner Kürze schon etwas langatmig. 
Auch das Ende zu dem ich hier aber nicht viel schreiben möchte hat mich leider nicht so sehr überzeugen können, wie in ihren anderen Büchern. Es war mir für die Geschichte halt etwas zu einfach gehalten.


Fazit:

"Die Worte der weißen Königin" ist ein sehr ergreifendes Buch voller Schönheit und Grausamkeit zugleich, dass wie so oft bei Antonia Michaelis die dunkle Realität in eine Art Märchen verpackt.
Leider konnte es mich was den Handlungsverlauf und die Spannung angeht nicht ganz so packen, wie ihre anderen Jugendbücher, aber es ist trotzdem ein ganz besonderes und sprachlich wunderbares Buch, dass man einmal gelesen haben sollte.





   Originalität     

   Umsetzung      

    Schreibstil      

     Charaktere     

        Tempo        

          Tiefe         

        Lesespaß      



                                                               

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