Donnerstag, 28. Dezember 2017

[Rezension] Evil - Jack Ketchum

[Rezension] Evil - Jack Ketchum
 
Titel: Evil
Autor: Jack Ketchum
Seitenzahl: 336
Verlag: Heyne Hardcore
ISBN-10: 3453675029
ISBN-13: 978-3453675025
Erscheinung Erstausgabe: 01.01.2006

Genre: Thriller
Handlungsort: USA


Inhalt:

Als ihre Eltern bei einem Autounfall sterben kommen die Schwestern Meg und Susan zu ihrer Tante Ruth. Zunächst versuchen sich die beiden in deren Familienleben zu integrieren, doch schon bald will sich Meg die Demütigungen ihrer Tante nicht mehr gefallen lassen und sich ihr entgegen stellen. Dies mündet jedoch in einen kompletten Alptraum für sie.



Cover und Gestaltung:


Das Cover zeigt eine Mädchenleiche mit weit aufgerissenen Augen und verdeutlicht schon mit welchem verstörenden Inhalt man es bei diesem Buch zu tun bekommt.



Meine Meinung:

Vor diesem Buch hatte ich lange Zeit etwas Angst, da es viele hartgesotttene Thrillerleser als eines der schlimmsten Leseerlebnisse überhaupt bezeichnet haben und es zudem auch noch auf einer wahren Begebenheit beruht.
Eigentlich hatte ich vorher aber so gar keine Ahnung, worauf ich mich einlasse, da der Klappentext nicht viel zum Inhalt sagt und ich mich mit diesem auch nicht weiter im Vorfeld beschäftigt hatte. 
Ich muss sagen, es steigt eher gemächlich ein. Erzählt wird die Geschichte rückblickend von Davey im Erwachsenenalter und man ahnt schon im ersten Kapitel, dass etwas sehr schlimmes passiert sein muss. Danach wird man ins Jahr 1958 in eine idyllische amerikanische Kleinstadt katapultiert. Man steigt mit dem Kennenlernen von Meg und Davey ein und muss miterleben, wie die Handlung in dieser kleinen Vorstadt langsam zu kippen droht. Dieser Einstieg zog sich jedoch über mehr als ein Drittel des Buches. Klar kann man, wenn man ein solches Thema glaubhaft darstellen möchte nicht einfach mitten rein einsteigen, aber ich fand den Einstieg an einigen Stellen im Verhältnis zum ganzen Buch doch etwas zu gemächlich und plätschernd. 

Generell muss man sagen, dass dieses Buch keines mit übermäßiger Spannung ist, denn man sieht sehr schnell kommen, was unvermeidlich erscheint und das gesamte Buch ist sehr vorhersehbar. Es geht hier viel mehr um die tiefsten Abgründe der menschliche Psyche und darum wie jeder Mensch zum Monster werden und dabei jegliche Moral und Menschlichkeit verlieren kann, wenn er nur die Chance dazu bekommt. Und auf der anderen Seite fragt man sich wie viel Schmerz ein einzelner Mensch in der Lage ist auszuhalten.

Man liest fassungslos und geschockt über diese sadistischen Gräueltaten und ist so emotional erschüttert, dass man nur noch hofft, dass es nicht noch schlimmer kommen mag. Dies beruht natürlich auch auf den ständig im Kopf kreisenden präsenten Gedanken, dass es sich hierbei eben nicht einfach nur um ein Buch handelt, sondern dies eben auf dem wahren Schicksal von Sylvia Likens beruht, der 1965 in den USA ähnliches widerfahren ist.

Zart besaiteten Menschen würde ich definitiv von diesem Buch abraten. Man sollte sich genau überlegen, ob man das Buch lesen will, denn es ist gerade aufgrund des wahren Hintergrundes verstörend, schwer erträglich und lässt einen auch nach dem Ende lange nicht mehr so leicht los.


Fazit:


"Evil" ist ein Buch, dass auf schockierenste Weise, die Abgründe der menschlichen Seele aufzeigt und die sadistischen Gräueltaten an einem jungen Mädchen beschreibt, wie sie sich in ähnlicher Form in den USA 1965 zugetragen haben müssen. Ein aufwühlendes Buch, dass auch wenn es sehr langsam und vermeintlich plätschernd beginnt einen im Verlauf enorm verstört und schwer zu verarbeiten ist, so dass man sich vorher die Lektüre genau überlegen sollte.





   Originalität     

   Umsetzung      

    Schreibstil      

     Charaktere   
 

        Tempo        

          Tiefe   
     

        Lesespaß    


2 Kommentare:

  1. Hallo Julia,

    huch, das hört sich sehr, sehr fies an. Ich bin echt gespannt, wie ich es ertragen werde. An und für sich halte ich beim Lesen was aus. Mal schauen, ob es hier auch so ist.

    Sehr gute Rezension!

    Liebe Grüße,
    Nicole

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    1. Huhu Nicole,
      ja ich bin auch auf deine Meinung gespannt und immerhin steht das Buch ja schon in deiner 18 für 2018 Liste. Bei dem Film bin ich mir nicht sicher, ob ich mir den Film dazu antue, da ich bei Lesen auch noch viel mehr aushalte, als wenn ich es in einem Film sehe.

      Danke und viele Grüße, Julia

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