Freitag, 26. August 2016

[Rezension] Seelen - Stephenie Meyer

[Rezension] Seelen - Stephenie Meyer



Titel: Sommerfalle
Autor: Stephenie Meyer
Seitenzahl: 912
Verlag: Carlsen
ISBN-10: 3551312494
ISBN-13: 978-3551312495
Erscheinung Erstausgabe: 14.08.2008

Genre: Jugendbuch, Science Fiction, Fantasy



Inhalt:

Die Erde wird in einer fernen Zukunft von der Spezies der Seelen besetzt. Diese können sich in andere Körper einnisten und sie übernehmen. So beherrschen sie inzwischen fast die gesamte Menschheit. Nur wenige Menschen verstecken sich noch in den Wäldern oder Bergen vor den Seelen.

Als Melanie, eine von den wenigen übrig gebliebenen Widerstandskämpfern eines Tages doch von den Suchern ergriffen wird, wird ihr die sanfte Seele Wanderer eingepflanzt. Wanderer soll nun die Menschen aufspüren, mit denen Melanie unterwegs war, doch Melanie wehrt sich sich mit allen Mitteln gegen die völlige Übernahme ihres Körpers durch diese Seele. Da sie eine so starke Persönlichkeit ist kann sie ihre Gefühle auf Wanderer übertragen, so dass fortan zwei Seelen in ihrem Körper koexistieren und sich die beiden auf die Suche nach den Menschen machen, die Melanie am Meisten bedeuten.  


Cover und Gestaltung:

Ich habe leider die Filmausgabe des Buches. Von diesen Filmcovern halte ich meist nicht viel, da sie einen die Charaktere schon fertig vorlegen ohne, dass man die Chance hat sie sich selbst vorzustellen.

Das Original Cover, welches einen Ausschnitt aus einem Gesicht und ein vergrößertes reflektierendes Auge zeigt finde ich allerdings passend und sehr gelungen für die Geschichte.


Meine Meinung:

Da ich kein besonderer Fan der Biss Reihe bin, habe ich lange gezögert, ob ich dieses Buch von Stephanie Meyer lesen sollte. Aber das Thema und Genre von "Seelen" hat mich dann auch mehr angesprochen, so dass ich es nun doch endlich mal zur Hand genommen habe.

Ich brauchte allerdings am Anfang eine Weile um in diese Geschichte und die Welt der Seelen eintauchen zu können. Den Einstig fand ich etwas holprig, da man komplett ohne Erklärungen in die Geschichte hineingeworfen wurde. Ich brauchte erstmal eine Weile um das alles zu sortieren und zu verstehen, worum es eigentlich geht. Und als ich dies geschafft hatte, empfand ich den ganzen Prozess der Einpflanzung der Seele am Anfang als ein wenig langatmig.

Nach diesem holprigen Einstieg hat mir das Buch nach 100-150 Seiten dann aber sehr gut gefallen. Die Idee der Seelen, die andere Körper besetzen und übernehmen ist wirklich genial und ich habe so etwas in dieser Form auch noch nicht gelesen. Ab und zu schweift Stephanie Meyer dabei sogar etwas ins philosophische ab und wirft sehr interessante Fragen auf. Wenngleich ich an vielen Stellen auch das Bedürfnis hatte mehr zur Hintergrundgeschichte der Seelen und zur Übernahme des Planet durch sie zu erfahren. Dies wurde in den immerhin über 900 Seiten doch etwas kurz gehalten, so dass noch viele Fragen in meinem Kopf schwirren und ich manche Sachen für etwas unglaubwürdig bzw. unlogisch halte. Deswegen hätte ich mich sehr über eine Fortsetzung der Geschichte gefreut, aber der 2. Band der Geschichte ist wohl nun doch wieder auf Eis gelegt worden.

Die Figuren sind vielschichtig ausgearbeitet und machen eine interessante Entwicklung durch: Melanie als sehr starke Protagonistin, die sich in einem erbitterten Kampf gegen die Besetzung durch eine Seele wehrt und lieber sterben würde, als ihren Körper der Seele zu überlassen und sie zu ihren Geliebten zu führen. 
Wanderer (später Wanda) ist eine sehr sanfte Seele, die schon viele verschiedene Spezies in ihrem Leben besetzt hat. Wie alle Seelen ist sie absolut friedlich und verabscheut jegliche Art von Gewalt. Sie ist nicht in der Lage jemanden zu verletzten und würde sich lieber selbst von den Menschen auslöschen lassen. Sie schafft es nicht Melanies Körper ganz einzunehmen und wird mehr und mehr von deren Gefühlen geleitet. Die Annäherung der beiden Protagonistinnen und die Frage inwieweit die beiden in einem Körper kooperieren können, empfand ich als sehr spannend
Auch die anderen menschlichen Charaktere wie Jamie, Jared und Ian waren toll dargestellt.
Man kann sich direkt in die Figuren einfühlen und mit ihnen hoffen, leiden oder bangen, so dass sie mir alle schnell ans Herz wuchsen.

Bis auf den Anfang empfand ich den Schreibstil als sehr flüssig, gefühlvoll und einfühlsam, so dass man die über 900 Seiten kaum gespürt hat und recht rasch durch das Buch flog, auch wenn sicherlich ein paar unnötige Dialoge oder Szenen dabei waren.
Insgesamt sollte man aber auch wissen, dass das Buch im langen Mittelteil viel mehr Augenmerk auf das Zwischenmenschliche legt, als auf viel Action, was mir persönlich aber sehr gut gefiel. Für mich fiel der Spannungsbogen der Geschichte trotzdem nie ganz ab.



Fazit:

"Seelen" ist eine sehr einfallsreiche und originelle Science Fiction/Fantasy Geschichte, die mich mit einer interessanten Story, facettenreichen vielschichtigen Charakteren, die ans Herz wachsen und einem einfühlsamen Schreibstil begeistern konnte.





   Originalität     

   Umsetzung      

    Schreibstil      

     Charaktere     

        Tempo        

          Tiefe         

        Lesespaß      





                                                               

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